20.03.2023
Als Baum des Jahres 2023 erfährt die Moorbirke nun die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Sie trägt entscheidend zur Artenvielfalt und zur Wiederbewaldung auf schwierigen Standorten bei, auch wenn man sie in Baden-Württemberg nur selten antrifft.
Zum Tag des Waldes blickt Forst Baden-Württemberg (ForstBW) auf eine Baumart, die im Südwesten Deutschlands im Schatten anderer Arten steht: die Moorbirke. Am ehesten findet man diese Birkenart auf den Moorflächen im Oberland und Schwarzwald. Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW: „Für uns stellt die Moorbirke gerade wegen ihrer Seltenheit ein wichtiges Puzzleteil im Wald von Morgen dar. Sie bringt viele Eigenschaften mit, um auf nassen Standorten einen Beitrag zum Naturschutz und stabilem Waldaufbau beizutragen.“
Eine Vorreiterin für andere Arten
Die Moorbirke ist – wie ihre häufigere Schwester die Sandbirke – eine Pionierbaumart. Sie erträgt Frost und starke Sonne, übersteht Wind und Schneedruck und sie kommt mit „nassen Füßen“ zurecht. Sie besiedelt Flächen, auf denen keine oder nur wenig andere Bäume stehen: Waldränder, Kahlflächen und Moore. Nach Katastrophen wie Stürmen oder Käferbefall greifen Försterinnen und Förster gerne auf die Birke zurück. Sie wächst schnell und sorgt dafür, dass die Kahlflächen bald wieder mit Wald bestockt sind und so Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten. „Die Birken unterstützen uns Forstleute bei den Anstrengungen gegen den Klimawandel. Unter ihren schützenden Kronen wachsen empfindlichere Pflanzen – auch Bäume – heran, die später einen stabilen Wald bilden, der gegen Hitze, Starkregen und andere Wetterextreme bestehen kann“, erklärt Max Reger.
Beitrag für den Moorboden
Doch nicht nur als Pionier leistet die Moorbirke einen wichtigen Beitrag. In und rund um Moorflächen bildet sie als Laubbaumart einen Gegenpol zu den dort vorherrschenden Nadelbäumen. Ihre Blätter, die sich im Herbst goldgelb verfärben, geben dem Boden wichtige Nährstoffe zurück. Dazu nutzen etliche Insektenarten die Birken als Nahrungsquelle und Lebensraum.
ForstBW hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren trockengelegte Moorflächen wieder zu vernässen. „Das ist für uns gelebter Natur- und Klimaschutz. Auf diesen Flächen finden dutzende Arten einen neuen Lebensraum und Trittsteine, um ihre Biotope zu vernetzen. Moore helfen als natürliche CO2- Speicher, den Klimawandel zu bremsen. Wir sind froh, dass wir eine Baumart wie die Moorbirke in Baden-Württemberg haben, die in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird“, zeigt sich Max Reger zuversichtlich.
Zusatzinformationen:
Wie erkennt man eine Moorbirke?
Die Moorbirke lässt sich am besten anhand ihrer behaarten Triebe von der deutlich häufigeren Sandbirke unterscheiden. Dieses Merkmal ist auch im Winter gut zu erkennen. Auch die Blätter sind mit feinen Härchen besetzt.
Quelle: Die Moorbirke(Betula pubescens) (bayern.de) (abgerufen am 14.03.2023)
Über ForstBW
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.
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