Herzlich Willkommen im Forstbezirk Tauberfranken!

 

Mit einer Ausdehnung von Gerchsheim im Norden bis Mittelfischach im Süden

 sowie von Bad Wimpfen im Westen bis Marktlustenau an der bayerischen Grenze im Osten sind wir in Bezug auf die Flächenausdehnung der größte Forstbezirk von ForstBW.

 

Unsere Wälder liegen in den Landkreisen Main-Tauber, Schwäbisch-Hall, Hohenlohe und Heilbronn sowie kleine Anteile im Rems-Murr- und im Odenwaldkreis.

 

In 10 Forstrevieren bewirtschaften wir den hier von den Baumarten Rotbuche und Traubeneiche sehr laubholzgeprägten Staatswald mit insgesamt 15.156 Hektar.


Landschaftlich kennzeichnend für unseren Bezirk sind die flache Hohenloher Ebene, die idyllischen Flusstäler von Tauber, Jagst und Kocher mit teilweise von Wald bestockten steilen Muschelkalkhängen, sowie kleinen, zerstreuten Waldgebiete auf der gesamten Fläche.

 


 

Klimastress für den Wald- Forstbezirk Tauberfranken sorgt für den Neustart klimastabiler junger Wälder

 

Pflanzkampagne im Forstrevier Neuberg
Unsere Wälder befinden sich im Klimastress. Große Wunden haben im Revier Neuberg den vergangenen Jahren Borkenkäfer und Trockenheit hinterlassen. Förster Thomas Janda hat sich nach der zwangsweisen Nutzung der alten Fichten und Buchenbestände genau Gedanken gemacht, was auf den Kahlflächen nach der Holzernte zu geschehen ist. Pflanzen oder nicht pflanzen?- Das ist an vielen Orten im Revier die große Frage. Am liebsten setzten die Förster auf die sogenannte Naturverjüngung. Das heißt, dass sich die nächste Baumgeneration aus den Samen der Altbäumen entwickeln darf. „Man muss aber sehr genau beobachten, ob tatsächlich die gewünschte zukunftsstabile Baumartenmischung aufwächst.“, sagt Janda. „Nicht jede heimische Baumart hat Chancen im Klimawandel und ist auf dem hiesigen Boden optimal.“ Daher kommt Janda mit seinem Waldarbeiterteam um eine aktive Pflanzung in vielen Fällen nicht herum.


Stieleichen am Start für den Wald der Zukunft
Es geht darum, die richtigen Bäume am richtigen Ort zu platzieren. Für das Jahr 2021 waren im Forstrevier Neuberg insgesamt rund vier Hektar Pflanzungen geplant. Dabei wurden 8500 Forstpflanzen im Frühjahr und Herbst in den Boden gebracht. Im Vergleich zur Pflanzung, die leicht zwischen fünf- und zwanzigtausend Euro pro Hektar kostet, ist die Naturverjüngung die deutlich günstigere und durch die hohe Zahl an Individuen auch die im Klimawandel aussichtsreichere Kulturform.
In diesem Jahr werden insbesondere Stieleichen auf feuchteren und Traubeneichen auf den etwas trockeneren Böden gepflanzt. Dieser Baumart wird im Klimawandel größere Chancen zugetraut. Mit den Pflanzungen in diesem Jahr sind die Kulturarbeiten im Burgbergwald nicht abgeschlossen, sie werden in den nächsten Jahren weitergehen müssen. Wälder können neben zahlreichen anderen Ökosystemfunktionen einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

 

 


 

Der Forstbezirk Tauberfranken erreicht das 10-Prozent Ziel für Flächenstilllegungen aus der Nationalen Biodiversitätsstrategie

 

1.000 Hektar an „Waldrefugien“ ausgewiesen
Im Rahmen der zum 1. Juli 2021 neu erstellten 10-jährigen Nachhaltigkeitsplanung, der sogenannten Forsteinrichtung, wurden 2021 im Forstbezirk Tauberfranken von ForstBW 1.000 Hektar neue „Waldrefugien“ ausgewiesen. Dies sind „Mini-Bannwälder“ von i.d.R. ein bis drei Hektar Fläche, die dauerhaft aus der Bewirtschaftung genommen werden. Zusammen mit fünf größeren Bannwäldern und unzähligen über die gesamte Landeswaldfläche in der Region verteilten Habitatbaumgruppen ergibt sich nun eine Stilllegungsfläche von 10 % der Forstbezirksfläche. ForstBW-Vorstandsvorsitzender Max Reger: „Wir haben damit in der Region Tauberfranken die von der nationalen Biodiversitätsstrategie und dem baden-württembergischen Koalitionsvertrag vorgegebene Marke bereits geknackt.

 

 

Masterplan Waldnaturschutz mit dem Alt- und Totholz-Konzept
Mit den verschiedenen Elementen unseres Alt- und Totholz-Konzeptes liefern wir flächendeckend wertvolle Trittsteine für den Natur- und Artenschutz. Auch in den anderen ForstBW-Forstbezirken wird daher die Ausweisung von Waldrefugien intensiviert.“

Bei den im Forstbezirk Tauberfranken neu ausgewiesenen Waldrefugien handelt es sich um eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Waldflächen: Besonders alte Bestände mit sogenannten „Methusalem“-Bäumen, stark dürregeschädigte Buchenwälder mit sehr viel Totholz und Bereiche auf Sonderstandorten wie Klingen, Trockenhängen oder Feuchtbiotopen, in vielen Fällen Lebensräume besonders seltener Tier- und Pflanzenarten.

Stehendes und liegendes Totholz stellt im Ökosystem Wald eine enorm wertvolle Ressource dar. Pilze, Flechten, Moose, Schnecken, Käfer, Vögel und Säuger stellen rund 11.000 Arten in den Wäldern Deutschlands dar. Von diesen Arten ist ein Großteil auf das Vorhandensein von Totholz z.B. als Unterschlupf, Brutplatz oder Nahrungsquelle angewiesen. Das bedeutet, dass Totholz ein entscheidender Faktor für die Sicherung der biologischen Vielfalt im Ökosystem Wald ist.

 

Begriffserklärung

Bannwald: Sich selbst überlassenes Waldreservat. Viele Bannwälder werden bereits seit einigen Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet. Aktuell sind in Baden-Württemberg 109 Bannwälder ausgewiesen - fast ausschließlich im Staats- und Kommunalwald. Mit insgesamt 7.600 Hektar entsprechen sie rund 0,6 % der Gesamtwaldfläche.

WaldrefugienBestände von 1-3 (max. 10, in Ausnahmefällen bis 20) Hektar Größe, die dauerhaft aus der Bewirtschaftung genommen werden.

Habitatbaumgruppen: Baumgruppen aus etwa 15 Bäumen, die in Beständen ausgewählt und markiert werden. Die Bäume bleiben ihrer natürlichen Entwicklung und Alterung überlassen bis zur Zersetzung des entstandenen Totholzes.


 

Biber-Maßnahmen im Forstbezirk Tauberfranken Forstrevier „Klosterwald“ - „Und täglich grüßt das Nagetier“

Nachdem sich der Biber in den letzten Jahren vor allem an Kocher und Jagst verbreitet hat, sind er und seine Spuren inzwischen auch an zahlreichen Bächen, Teichen und Seen im Hohenlohekreis zu entdecken. Als „Landschafts-Architekt“ baut er Burgen und Dämme, staut Bäche auf und fällt Bäume. Dadurch schafft er für sich neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sorgt aber auch für Überschwemmungen, Unterspülungen und damit Problemen in der Land- und Forstwirtschaft.

  

Schäden an Dämmen der Klosterweiher durch Bieber
So auch geschehen an den Tiroler Seen im Revier Klosterwald zwischen Forchtenberg und Kloster Schöntal. Diese Weiher hatte der Biber bereits 2017 begonnen zu besiedeln. Mit dem Fällen zahlreicher Bäume an ihren Ufern trug er hier wesentlich zur Biotop- und Landschaftspflege bei. Er gestaltete den Lebensraum „Weiher“, welcher hier hauptsächlich der Erholung der Bevölkerung aber auch dem Amphibienschutz dient, auf seine Weise neu.


Als 2019 aber der Damm zwischen dem mittleren und dem unteren Weiher oberhalb des Tiroler Badesees aufgrund zahlreicher gebuddelter Löcher und Gänge einbrach, musste abgewogen werden: Entweder wird der knapp 25 Jahre alte Weiher, welcher zu den einst 45 Fischzuchtweihern der Mönche aus Kloster Schöntal gehörte, aufgegeben, indem man ihn austrocknen lässt oder es werden keine Kosten und Mühen gescheut und Damm und Weiher werden zum Zwecke des Naturschutzes in ihrer Funktion wiederhergestellt.

 

 

Gemeinsames Konzept des Forstbezirks Tauberfranken mit dem Naturschutz
Nach einem gemeinsamen Termin im November 2020 mit dem örtlichen Revierleiter Uli Vinnai, dem Naturschutzbeauftragten Uli Oberhauser, dem Biberbeauftragten Elmar Baierschmitt und einem Vertreter des Hohenloher Fischereivereins Künzelsau als Pächter stand fest, dass Gelder von ForstBW aus einer Waldnaturschutzkampagne in Anspruch genommen werden sollten.


Mit Baggerarbeiten durch die Firma Kastner aus Morsbach und dem Forstunternehmen Schmeißer aus Jagsthausen wurden zunächst die vom Biber in den Damm gebuddelten Löcher geschlossen. Im Winter 2020/2021 veranlasste der Hohenloher Fischereiverein anschließend das Ablassen des Weihers. Im Februar war dann „man-power“ angesagt. Zusammen mit der ortsansässigen Waldarbeiterpartie von ForstBW und einem Schlepper ging es nun darum, das vier Meter breite Drahtgeflecht auszurollen, mit Eisenheringen zu befestigen, Pfähle einzuschlagen und eine Baustahlmatte als Ablaufschutz um den Mönch anzubringen, um ein Anstauen von Reisig an diesem zu verhindern.


Artenschutz und Hochwasserschutz konnten erfolgreich unter einen Hut gebracht werden. Laut Revierleiter Vinnai ist davon auszugehen, dass sich der Biber an den Weihern im Klosterwald weiter ausbreitet. Dann wären weitere Schutzmaßnahmen notwendig.


 

Verkauf Flächenlose

 

ForstrevierRevierleitungenMail
Forstrevier SixenhofBernd Stockbernd.stock@forstbw.de
Forstrevier SpeltachgrundRoland Rumpelroland.rumpel@forstbw.de
Forstrevier NeubergThomas Jandathomas.janda@forstbw.de
Forstrevier Hohenloher BergeGerald Schugtgerald.schugt@forstbw.de
Forstrevier Hardthäuser WaldRobert Hauferobert.haufe@forstbw.de
Forstrevier Kocher-JagstJohannes Jakobjohannes.jakob@forstbw.de
Forstrevier KlosterwaldUlrich Vinnaiulrich.vinnai@forstbw.de
Forstrevier SpielbachWaltraud Leinenwaltraud.leinen@forstbw.de
Forstrevier TaubertalHelmut Weimerthelmut.weimert@forstbw.de
Forstrevier ApfelhofCarolin Aubelecarolin.aubele@forstbw.de

 

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