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Vorsorgendes Konzept für die Gelbbauchunke

Die Artenvielfalt im Wald umfasst nicht nur die waldtypischen Arten, die auf und in Bäumen leben und an schattige Verhältnisse angepasst sind. Auch viele Arten, die lichte und offene Strukturen benötigen, sind auf Wälder angewiesen. Sei es als Vernetzungskorridor oder nur vorübergehend zum Beispiel als störungsarmer Ruheraum oder auch als Refugialstandort, weil die ursprünglichen Lebensräume kaum mehr vorhanden sind. 

Die Gelbbauchunke (Waldzielart) ist in mehrfacher Hinsicht eine herausragende Art, deren ursprüngliche Habitate in regelmäßig überfluteten Auen zu finden sind. Sie kommt nur in Europa vor; Baden-Württemberg liegt dabei im Zentrum ihrer Verbreitung. Rund 23 % der bekannten Gelbbauchunkenvorkommen liegen im Staatswald. Als Siedlerin in sogenannten „temporären Habitaten“ ist die Gelbbauchunke ausgesprochen mobil und anpassungsfähig und hat auf diese Weise den Wirtschaftswald erobert. Insbesondere wassergefüllte Fahrspuren im Wald, wie sie gelegentlich beim Holztransport entstehen, sind ideale Fortpflanzungsstätten.

Aus Sicht des Bodenschutzes und der Waldbewirtschafter sind diese wassergefüllten Fahrspuren unerwünscht. Es kann sich dabei um schützenswerte Habitate handeln! 

Die Gelbbauchunke ist eine europarechtlich streng geschützte Art, für deren Vorkommen in FFH-Gebieten zahlreiche Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden.