Waldgeschichte – Menschheitsgeschichte

Waldgeschichte ist Menschheitsgeschichte, oder umgekehrt?

Auf jeden Fall begleitet der Wald, begleitet Holz den Mensch von Anfang an und der Mensch ist mit keinem anderen Material und seinen Verwendungsmöglichkeiten so vertraut, wie mit dem Holz.


In der Altsteinzeit entwickelt sich die Kältesteppe langsam zu Wald, in der Menschheitsgeschichte die Zeit der nomadisierenden Jäger und Sammler. In der Bronzezeit wurde begonnen, die Wälder zur Holzkohleproduktion zu nutzen, um Erze schmelzen zu können. Um Christi Geburt war das Land bereits dicht besiedelt und ein Viertel der Waldfläche gerodet.

Um 1300 gab es infolge der ausgeprägten Waldverluste eine erste Holznot, sozusagen eine erste ‚Energiekrise‘, die dazu führte, dass durch erste obrigkeitliche Forstordnungen versucht wurde, die unkontrollierte Holznutzung und Rodungen einzudämmen. Um 1500 war der Wald auf seine heutige Ausdehnung zurückgedrängt und es entwickelten sich in Folge erste Ansätze einer geregelten Forstwirtschaft.

Um 1800 wurden erste Meisterschulen, später Forstfakultäten gegründet. Ab 1850 nahmen Forstwissenschaft und Forstwirtschaft einen beträchtlichen Aufschwung und auf großen Flächen entstehen ertragreiche Wälder.

Ab 1950 werden die durch den zweiten Weltkrieg und Infolge der Reparationshiebe entstandenen Kahlflächen wieder aufgeforstet und 1975 wird das Bundeswaldgesetz verabschiedet.