08.07.2024
„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ForstBW gemeinsam mit der Stadt Bruchsal Flächen bereitstellt, auf denen bald Windräder ihren Beitrag zu klimafreundlicher Energie leisten werden. Das ist ein wichtiges Zeichen der Zusammenarbeit und der Geschlossenheit zwischen Land und Kommunen, um die Ziele aus der Koalitionsvereinbarung zu erfüllen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (4. Juli) auf die aktuelle Angebotsveröffentlichung.
In einem intensiven Abstimmungsprozess haben sich die Stadt Bruchsal und ForstBW für eine gemeinsame Flächenvermarktung als sogenanntes Poolingverfahren und ein gemeinsames Ausschreibungsverfahren entschieden. Zusammen stellen die beiden Waldbesitzer eine Fläche mit insgesamt etwa 210 Hektar für die Windenergie zur Verfügung. Die Gesamtfläche setzt sich aus 135 Hektar Staatswald und 75 Hektar Stadtwald zusammen. Die Angebotseinholung läuft federführend bei ForstBW. Angebote können bis zum 20. August 2024 abgegeben werden. In dem diskriminierungsfreien Verfahren können sich geeignete Projektierer bewerben, die ein Interesse an der Realisierung eines Windparks haben.
Die Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal, Cornelia Petzold-Schick, sagt dazu: „Wir haben uns rechtzeitig vor Ort in einem knapp zweijährigen Dialogprozess intensiv mit der Windenergie auseinandergesetzt und konnten einen tragfähigen und konstruktiven Kompromiss erreichen. Mit ForstBW haben wir daher auf Augenhöhe und in einem fairen und professionellen Prozess ein gemeinsames Projekt definiert. So wollen wir sicherstellen, dass die Früchte dieser Arbeit der Stadt Bruchsal und seiner Bürgerschaft zugutekommen.“
Es soll aber nicht nur bei dem Poolingverfahren mit der Stadt Bruchsal bleiben. „Wir freuen uns, wenn wir künftig an mehreren Standorten mit den Kommunen zusammenarbeiten und so ideale Flächen für die Windkraft ausnutzen können. Viele potenzielle Windkraftgebiete liegen dabei nicht ausschließlich im Staatswald oder im Kommunalwald. Deshalb ist gute Kommunikation mit den Besitzern der anliegenden Flächen eine wichtige Aufgabe. So können wir die Windkraft dort nutzen, wo sie am effektivsten ist“, sagt Felix Reining, Vorstand von ForstBW.
Insgesamt 12 Regionalverbände wurden mit der Planung der Windenergieflächen beauftragt. Insgesamt sollen mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche für Windräder zur Verfügung stehen. In den aktuell ausgewiesenen Vorranggebietsplanungen zeigt sich häufiger, dass die Flächen in diesen potenziellen Windparkgebieten verschiedenen Eigentümern gehören. ForstBW ist bestrebt, in solchen Fällen, wo eine eigenständige Vermarktung der Staatswaldflächen allein nicht die beste Lösung ist, auf die Kommunen zuzugehen. Ziel hierbei ist es, möglichst große Flächen für eine optimierte Windparkplanung zur Verfügung zu stellen und zu verhindern, dass nebeneinander Konkurrenzprojekte entstehen. „Die Energiewende ist ein Kraftakt, der verlangt, dass wir gemeinsam neue Lösungen finden. Ich danke der Stadt Bruchsal und ForstBW, dass sie hier gemeinsam eine Vorbildrolle für künftige Zusammenschlüsse erfüllen“, betonte Minister Hauk.
Hintergrundinformationen:
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.
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