
ForstBW unterstützt durch die Verpachtung von Steinbrüchen den Erhalt von historischen Bauwerken und schafft gleichzeitig seltene Biotope im Wald.
Rohstoffe aus dem Wald – da denkt jeder sofort an Holz. Aber an manchen Orten im Staatswald geht es auch um andere Baustoffe.
„In Ausnahmefällen werden in unseren Wäldern auch andere Rohstoffe gewonnen, wie der sogenannte Stubensandstein, erklärt ForstBW-Vorstand Felix Reining. So zum Beispiel im Schönbuch bei Waldenbuch. Ganz besonders sei dieser Sandstein, so Reining, aufgrund seiner Zusammensetzung. Diese verleihe ihm eine besondere Härte, Behaubarkeit und mache ihn besonders witterungsbeständig. „Genau die Eigenschaften machen ihn so begehrt, um den welthöchsten Kirchturm – das Ulmer Münster - zu erhalten und auszubessern.“
Der Eingriff in die Landschaft sei zwar deutlich sichtbar, schaffe jedoch seltene Biotope für bedrohte Arten. „Pionierarten, die offene Flächen als Lebensraum brauchen, finden hier ideale Bedingungen“, erläutert Felix Reining. „Eine Win-Win-Situation für Kultur und Natur.“
Auch im Schwarzwald, wo ForstBW ebenfalls Steinbrüche betreibt, profitieren bedrohte Arten wie der Wanderfalke und der Uhu von den geschaffenen Lebensräumen. Das Material aus diesen Steinbrüchen wird für die Restaurierung des Freiburger Münsters verwendet.
Zum Abschluss betont Felix Reining die Bedeutung von Holz als nachhaltigem Baustoff. „Wenn Holz im Hausbau verwendet wird, bleibt das gebundene CO2 der Atmosphäre über viele Jahre entzogen“, so der Forstexperte. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür sei der 700 Jahre alte Glockenstuhl des Freiburger Münsters, der aus Weißtannen gefertigt wurde.
Über ForstBW
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.