Zum Hauptinhalt springen

Eine transatlantische Klimahelferin – die Roteiche

Der Baum des Jahres ist eine Eiche - aber keine heimische Baumart.Die Roteiche fühlt sich bereits seit vielen Jahrzehnten in Baden-Württemberg wohl und wird im Klimawandel zu einer wichtigen Größe im klimastabilen Wald.

Indian-Summer – bei diesem Schlagwort denkt man automatisch an Kanada. Doch auch in Baden-Württemberg kann man das Farbspiel im Herbst mancherorts hautnah erleben. Denn ein wichtiger Bestandteil sind die roten und orangen Blätter der Roteiche. Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW: „Die Roteiche bereichert unsere Wälder mit ihrer Farbenpracht, aber auch mit ihren wichtigen Eigenschaften im Klimawandel. Ich bin froh, dass wir solche wertvollen Baumarten bereits seit vielen Jahrzehnten in unserem Portfolio haben.“  

Geringe Ansprüche und hart im Nehmen 

Ähnlich wie ihre europäischen Verwandten, die Stieleiche und die Traubeneiche, kommt die Roteiche mit den veränderten Bedingungen im Klimawandel wie Trockenperioden und Sturmereignissen gut zurecht.  

Dabei stellt die Roteiche kaum Ansprüche an den Standort. Nur auf Böden, auf denen sich das Wasser staut, oder die extrem trocken sind, fühlt sie sich nicht wohl. 

„In vielen Bereichen wächst sie sogar schneller und ist toleranter für Schatten und Nährstoffmangel als ihre europäischen Schwestern“, weiß Max Reger. Deshalb eigne sich die Roteiche sehr gut als eine Mischbaumart unter vielen weiteren für Buchen- und Eichenwälder. 

Wertvolles Holz 

Zu ihren guten Eigenschaften als Ergänzung im Waldbau bietet auch das Holz der Roteiche viele Vorteile. „Das leicht rötliche Holz bietet sich wunderbar für den Möbelbau an und schafft eine gewisse Abwechslung“, erklärt der Forstexperte. Nur für Weinfässer sollte man es nicht verwenden, da es im Gegensatz zu unseren heimischen Eichen die Poren nicht verschließt und somit die wertvolle Flüssigkeit auslaufen würde. 

„Die Roteiche ist eine Baumart, die gerade als Mischbaumart einen wertvollen Beitrag zur Diversifizierung unserer Wälder leistet. Und ich freue mich schon, wenn im Herbst manche Wälder wieder einen Hauch von Indian Summer tragen“, so Max Reger.

Zusatzinformationen:

Über ForstBW    

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel, ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.