GPS-Tracker gegen Holzdiebe im Staatswald

Der Tracker lässt sich aufgrund seiner kleinen Maße auch in schmalen Stämmen und Ästen verstecken. Foto: ForstBW

22. August 2022 - Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW: „Leider verleiten die steigenden Energiepreise verstärkt zu Diebstahl von Brennholz. Wir setzen auf moderne Methoden, um die Täterinnen und Täter aufzuspüren und zur Anzeige zu bringen.“

„Neben ganzen Langholz-Stämmen stellen wir inzwischen immer häufiger fest, dass Holzdiebe es auch auf Brennholz abgesehen haben“, erklärt Max Reger. „Das Holz wird nicht nur mit PKW-Anhängern, sondern teilweise auch mit ganzen LKW-Ladungen illegal abtransportiert“.

Beim Diebstahl von Holz handelt es sich nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um eine Straftat. „Um diesem Trend entgegenzustehen, setzen wir bei ForstBW GPS-Tracker ein, anhand derer unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Position des Holzes jederzeit überprüfen können“, so der Forstexperte. „Stellen sie dabei fest, dass sich die Stämme bewegen, obwohl keine Abfuhrfreigabe erteilt wurde, schalten wir direkt die Polizei ein“. Anhand der GPS-Daten lasse sich so direkt feststellen, welchen Weg die Stämme eingeschlagen haben, und wo sie sich zum jeweiligen Zeitpunkt befinden.

„Da es sich um sehr kleine Geräte handelt, können unsere Forstwirtinnen und Forstwirte diese problemlos auch in Brennholz verstecken, das oft aus deutlich schwächeren Ästen und Stammteilen besteht als Bauholz“, beschreibt Max Reger das Vorgehen. Mit geringem Aufwand lassen sich die Tracker so im Holz integrieren, dass sie völlig unsichtbar sind.

Obwohl Brennholz nur als Nebenprodukt bei der nachhaltigen Ernte von Bau- und Industrieholz anfällt, entsteht durch den Diebstahl ein erheblicher Schaden. „Wir möchten möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit erschwinglichem Brennholz aus den heimischen Wäldern versorgen und so dazu beitragen, die Abhängigkeit von Fossilen Energieträgern zu verringern“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. „Das kann uns aber nicht gelingen, wenn das Holz regelmäßig entwendet und anschließend illegal weiterverkauft wird. Deshalb ist uns bei ForstBW sehr daran gelegen, diesen Straftaten Einhalt zu gebieten.“

Brennholz als Nebenprodukt: Brennholz fällt nur als Nebenprodukt bei der Ernte von Bau- und Industrieholz an. Im Sinne einer Kaskadennutzung ist ForstBW viel daran gelegen, dass aus unserem heimischen Holz langlebige Produkte entstehen. Der von den Bäumen gebundene Kohlenstoff bleibt in Möbeln, Balken und Brettern lange gebunden. Am Ende des Lebenszyklus steht dann die Nutzung als Energieträger, um Fossile Brennstoffe zu ersetzen und so noch mehr CO2 einzusparen. Obwohl derzeit die Nachfrage Holz als Energieträger enorm steigt, wird ForstBW die Holzerntemenge nicht erhöhen. Hier gilt das Nachhaltigkeitsprinzip. ForstBW erntet in den Staatswäldern Baden-Württembergs nicht mehr, als nachwächst. Im Rahmen der Waldinventur (Öffnet externen Link in neuem FensterForstBW: Die kommenden Generationen fördern – Waldinventur für mehr Baumartenvielfalt im Klimawandel) ermitteln unsere Experten vor Ort genau, wie hoch der Zuwachs in den jeweiligen Waldbeständen ist und legen darüber die maximale Erntemenge fest.

Über ForstBW

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.