Ökologische Kleinode des Waldes

In der Regel werden Naturschutzziele im Wald in die reguläre Bewirtschaftung integriert, um alle Waldfunktionen parallel zu erfüllen. Eine räumliche Trennung von Naturschutz und Forstwirtschaft in Schutz- und Nutzfunktion ist in einem dicht besiedelten Land nicht möglich.

Die Waldbiotopkartierung (WBK)  – als Bestandteil der Waldfunktionenkartierung – weist Waldbiotope innerhalb und außerhalb bereits bestehender Schutzgebiete aus. Somit können alle Bewirtschaftungsmaßnahmen auf den entsprechenden Waldbiotoptyp abgestimmt werden. Waldbesitzer können die Daten der WBK übrigens als kostenlose Bewirtschaftungshilfe bei der unteren Forstbehörde abrufen.

Die Landesforstverwaltung Baden-Württemberg führte von 1989 bis 1998 die Waldbiotopkartierung durch. Hierbei wurden rund 6 % der Waldfläche als besonders hochwertige Biotope erfasst und dokumentiert. Die gesamte kartierte Biotopfläche beträgt rund 82.000 ha.

Schwerpunkte der Ausweisung waren die seltenen, naturnahen Waldgesellschaften mit etwa 27% der Biotopfläche, gefolgt von naturnahen Fließgewässern mit 18% und den strukturreichen Waldbeständen mit 9% der kartierten Fläche. Naturgebilde, Moore und Feuchtgebiete nehmen zusammen rund 21% der Biotopfläche ein.

Der nachhaltige Schutz und die Pflege dieser sensiblen Waldbereiche sind über die ordnungsgemäße forstliche Bewirtschaftung gewährleistet.